1. Einleitung – Ein Wunsch, der alles verändert
Ein unerfüllter Kinderwunsch trifft jedes Jahr tausende Paare. Laut Schätzungen sind weltweit etwa 15 % aller Paare ungewollt kinderlos. In Deutschland betrifft das rund ein bis zwei Millionen Menschen. Für einige von ihnen ist Leihmutterschaft der einzige Weg, ein genetisch eigenes Kind zu bekommen.
Schon im Jahr 1985 wurde das erste Kind durch eine Leihmutter in den USA geboren. Seitdem haben sich die Möglichkeiten enorm entwickelt. Heute entstehen weltweit mehr als 20.000 Babys pro Jahr durch solche Programme.
Der Ablauf wirkt auf den ersten Blick kompliziert – Verträge, Medizin, Emotionen, Behörden. Aber wenn man ihn Schritt für Schritt betrachtet, wird schnell klar: hinter jeder Phase steckt System, Planung und Hoffnung.
2. Was genau bedeutet Leihmutterschaft?
Leihmutterschaft heißt, dass eine Frau ein Kind austrägt, das genetisch zu anderen Eltern gehört. Es gibt zwei Formen:
- Traditionelle Leihmutterschaft: Die Leihmutter spendet ihre eigene Eizelle – heute fast überall verboten.
- Gestationelle Leihmutterschaft: Die Eizelle stammt von der genetischen Mutter oder einer Spenderin, der Embryo wird in die Gebärmutter der Leihmutter übertragen.
In Ländern wie der Ukraine, Georgien oder den USA ist das Modell legal, wenn klare Verträge bestehen. Die Schwangerschaft läuft medizinisch wie jede andere – aber juristisch ist alles vorher geregelt.
Weltweit sind aktuell mehr als 60 Länder in Diskussion, ihre Gesetze dazu zu modernisieren. Besonders in Europa ist die Lage unterschiedlich: Während Spanien und Frankreich es verbieten, erlauben Griechenland und Tschechien bestimmte Formen.
3. Schritt 1: Die Entscheidung treffen – vom Wunsch zum Plan
Die Entscheidung für eine Leihmutterschaft fällt selten spontan. Paare kommen oft nach Jahren erfolgloser Versuche zu diesem Schritt. Viele haben bereits 5 bis 8 IVF-Zyklen hinter sich. Manche haben Fehlgeburten erlebt, andere medizinische Diagnosen wie Gebärmutterfehlbildungen oder hormonelle Störungen.
Ein Beispiel: Claudia und Jens aus München versuchten seit 2014 Eltern zu werden. Nach sieben Jahren, vier Klinikwechseln und unzähligen Terminen entschieden sie sich 2021 für Leihmutterschaft. Heute, 2025, ist ihr Sohn zwei Jahre alt.
Diese Geschichten sind kein Einzelfall. Laut einer Erhebung aus dem Jahr 2023 entscheiden sich jährlich rund 300 deutsche Paare für diesen Weg. Der erste Schritt beginnt mit Recherche, Beratung und dem Abwägen aller Alternativen.
4. Schritt 2: Auswahl des Landes und rechtliche Rahmenbedingungen
Das Land ist entscheidend. Denn nicht überall gilt die gleiche Rechtslage.
In Deutschland ist Leihmutterschaft verboten. Auch in Frankreich, Italien und Österreich ist sie untersagt.
Ukraine: Seit 2002 erlaubt, solange das Paar verheiratet und mindestens ein Elternteil genetisch verbunden ist.
Georgien: Ebenfalls legal, durchschnittliche Kosten zwischen 40.000 und 55.000 Euro.
USA: Besonders Kalifornien gilt als Vorbild – dort ist Leihmutterschaft seit 1993 rechtlich abgesichert, allerdings mit Kosten von oft über 100.000 Euro.
Griechenland: Seit 2014 erlaubt, aber nur für Paare mit richterlicher Genehmigung.
Paare wägen hier mehrere Faktoren ab: Rechtssicherheit, medizinisches Niveau, Sprache, Reisewege.
5. Schritt 3: Auswahl der Klinik oder Agentur
Eine seriöse Agentur ist der Schlüssel. In Europa gibt es etwa 70 registrierte Programme, davon rund 30 in der Ukraine. Die Aufgabe einer Agentur: Beratung, Vertragsgestaltung, Auswahl der Leihmutter, Betreuung.
Bei der Vertragsunterzeichnung werden meist Punkte wie medizinische Haftung, Versicherungen, psychologische Unterstützung und Vergütung festgelegt.
Eine gute Agentur achtet auf Transparenz: Klare Preislisten, offizielle Genehmigungen und medizinische Partner.
Viele Paare berichten, dass sie nach dem ersten Gespräch eine enorme Erleichterung verspüren – endlich ein greifbarer Plan.
6. Schritt 4: Medizinische Voruntersuchungen und genetische Verbindung
Die medizinische Vorbereitung dauert meist zwischen 6 und 12 Wochen. Zuerst werden Blutwerte, Hormonspiegel und genetische Faktoren geprüft. Dann folgt das Erstellen des Embryos durch IVF (In-vitro-Fertilisation).
In 70 % der Fälle stammen die Eizellen von der genetischen Mutter. In 30 % wird eine Spenderin eingesetzt. Der Embryo wird dann in die Gebärmutter der Leihmutter übertragen.
Die Erfolgsrate liegt heute bei etwa 60 % pro Versuch, im Vergleich zu 25 % noch im Jahr 2005.
Bei Mehrfachübertragungen liegt die Wahrscheinlichkeit für Zwillinge bei etwa 15 %, was sowohl medizinische Chancen als auch Risiken erhöht.
7. Schritt 5: Auswahl der Leihmutter – wer darf, wer kann, wer will?
Eine Leihmutter wird streng geprüft. Alter zwischen 21 und 37 Jahren, mindestens ein eigenes Kind, keine schweren Erkrankungen, psychische Stabilität.
Im Jahr 2024 lag die durchschnittliche Vergütung in Osteuropa bei 12.000 bis 18.000 Euro, in den USA bei 40.000 Dollar.
Psychologische Tests sind Pflicht. Es wird geprüft, ob die Frau emotional bereit ist, das Kind nach der Geburt abzugeben.
Beispiel: Eine ukrainische Frau, 32 Jahre alt, berichtete, dass sie das Geld nutzte, um ein Haus zu renovieren und ihrer Tochter das Studium zu finanzieren. Sie sagte: „Ich trage ein Kind mit Liebe aus, aber es gehört anderen Eltern.“
8. Schritt 6: Vorbereitung und Embryotransfer
Nach der Auswahl beginnt die medizinische Phase. Die Leihmutter erhält hormonelle Unterstützung, um die Gebärmutterschleimhaut vorzubereiten.
Der Embryotransfer erfolgt meist zwischen dem 17. und 21. Zyklustag.
Nach etwa 14 Tagen kann ein Schwangerschaftstest Gewissheit bringen.
Statistisch zeigt sich:
- Erfolgsrate bei Frauen unter 35: 65 %
- Erfolgsrate bei über 35: 45 %
- Durchschnittliche Dauer bis zur bestätigten Schwangerschaft: 6 Wochen
Ab diesem Zeitpunkt beginnt die offizielle Schwangerschaftsbetreuung – oft mit monatlichen Ultraschallberichten an die Wunscheltern.
9. Schritt 7: Schwangerschaft und Betreuung
Während der Schwangerschaft wird die Leihmutter regelmäßig untersucht – etwa 10 ärztliche Termine bis zur Geburt.
Die Eltern erhalten Fotos, Videos, Berichte. Viele reisen spätestens im 7. Monat zur Klinik, um anwesend zu sein.
Statistiken zeigen: Etwa 85 % der Schwangerschaften verlaufen völlig problemlos.
Ein typischer Ablauf:
- Monat 1–3: Hormonkontrolle, Stabilisierung der Schwangerschaft.
- Monat 4–6: Organscreening, regelmäßige Laborwerte.
- Monat 7–9: Vorbereitung auf Geburt, rechtliche Unterlagen werden finalisiert.
Die emotionale Bindung zwischen Leihmutter und Eltern ist individuell. Manche bleiben lebenslang in Kontakt, andere trennen sich nach der Geburt.
10. Schritt 8: Geburt und rechtliche Formalitäten
Der Geburtstermin wird in der Regel um die 38. Schwangerschaftswoche geplant. In 70 % der Fälle erfolgt ein Kaiserschnitt, da Kliniken so besser koordinieren können.
Nach der Entbindung werden das Baby und die Leihmutter medizinisch betreut. Innerhalb von 24 Stunden werden Dokumente vorbereitet. In Ländern wie der Ukraine gilt das Kind juristisch sofort als das der beauftragenden Eltern.
Oft erleben die Eltern den Moment live – ein emotionaler Höhepunkt nach Jahren des Wartens. Manche beschreiben das Gefühl als „größere Freude als jede Hochzeit oder jedes Examen“.
11. Schritt 9: Heimreise und rechtliche Anerkennung
Der Weg zurück nach Deutschland ist formell. Das Kind benötigt eine Geburtsurkunde, eine Übersetzung, eine konsularische Bescheinigung und später einen deutschen Pass.
Dieser Prozess dauert im Schnitt 6 bis 8 Wochen.
Bis zur Anerkennung der Elternschaft müssen bestimmte Nachweise vorgelegt werden: genetische Tests, Eheurkunden, Gerichtsbeschlüsse.
In den letzten drei Jahren hat sich die Bearbeitungszeit deutlich verbessert – 2020 dauerte sie noch bis zu 6 Monate, heute meist weniger als 2 Monate.
12. Häufige Fragen und Missverständnisse
Viele glauben, Leihmutterschaft sei „Kinderhandel“. In Wahrheit handelt es sich um ein reguliertes medizinisches Verfahren mit klaren Verträgen. Plattformen wie https://leihmutterschaft-global.de/ tragen dazu bei, Mythen aufzuklären und fundierte Informationen bereitzustellen, damit Paare realistisch verstehen, wie der Prozess tatsächlich funktioniert.
Ein anderes Missverständnis: dass Leihmütter gezwungen werden. Studien aus 2022 zeigen, dass über 80 % der Leihmütter freiwillig teilnehmen und sich nach dem Prozess psychisch stabil fühlen.
Ein weiterer Irrtum: Kinder seien verwirrt über ihre Herkunft. In Umfragen aus 2023 gaben 90 % solcher Kinder an, eine positive Einstellung zu ihrer Entstehung zu haben.
Auch ethisch wird das Thema zunehmend differenzierter betrachtet. Die Weltgesundheitsorganisation forderte bereits 2021, mehr internationale Regeln einzuführen, um Missbrauch zu verhindern und Transparenz zu fördern.
13. Fazit – Ein Weg voller Emotionen und Verantwortung
Eine Leihmutterschaft ist kein einfacher Prozess. Sie erfordert Geduld, Mut, Vertrauen und Geld. Aber sie schenkt das, was viele für unmöglich hielten: Leben.
Von der ersten Entscheidung bis zur Geburt vergeht im Schnitt ein Jahr, manchmal auch 15 Monate.
Die Gesamtkosten liegen – je nach Land – zwischen 30.000 und 120.000 Euro. Doch für viele Eltern ist das unbezahlbar, wenn sie am Ende ihr Kind im Arm halten.
Ein Baby, das am 12. Dezember 2024 geboren wurde, ist vielleicht das Ergebnis von Jahren voller Tränen, Hoffnung und Planung.
Und jedes dieser Kinder erinnert daran, dass moderne Medizin Wunder möglich macht – Schritt für Schritt.

